Mit dem aktuellen Facelift hat Mercedes-Benz seinem vollelektrischen Kompakt-SUV EQA eine umfassende Auffrischung verliehen. Die Modellpflege beschränkt sich nicht nur auf optische Retuschen, sondern bringt auch tiefgreifende technische Verbesserungen mit sich. Sowohl die Reichweite als auch die Bedienung und der Komfort wurden spürbar weiterentwickelt. Insgesamt präsentiert sich der EQA nun moderner, effizienter und vielseitiger als je zuvor.
Europcar JWMR
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Für unseren Fahrbericht haben wir zwei interessante Varianten aus der aktuellen Europcar Flotte unter die Lupe genommen. Beide Fahrzeuge sind in der Mietwagenklasse JWMR eingruppiert.
Überarbeitetes Design mit klarer Handschrift
Auf den ersten Blick wirkt der EQA nach dem Facelift gereifter und stimmiger proportioniert. Die Frontpartie mit dem neu gestalteten Kühlergrill im Sternmuster und der durchgehenden Lichtleiste erinnert stilistisch an größere Modelle aus dem Konzern und verleiht dem kompakten SUV eine klar futuristische Note. Die Karosserie bleibt insgesamt weich gezeichnet, mit fließenden Linien und einem selbstbewussten Auftritt, der nicht aufdringlich wirkt. Am Heck fallen vor allem die neuen Rückleuchten ins Auge, deren plastische Lichtsignatur bei Dunkelheit besonders zur Geltung kommt.
Unterscheiden lassen sich der EQA 250+ und der EQA 300 4MATIC auf den ersten Blick nicht. Beide tragen je nach Ausstattung 18- oder 20-Zoll-Räder und treten damit entsprechend souverän auf. In der Regel sind die Fahrzeuge bei Europcar mit der etwas markanteren AMG-Line ausgestattet, die das Design leicht in Richtung Sportlichkeit verschiebt, ohne das Gesamtbild zu überzeichnen.
Motor & Automatik – Leise Kraft mit Charakter
Der EQA 250+ bringt 190 PS auf die Vorderachse und empfiehlt sich damit als idealer Einstieg in die Elektromobilität. Die Kraftübertragung übernimmt ein stufenloses Automatikgetriebe, das seine Arbeit fast unbemerkt verrichtet. Gerade im Stadtverkehr, auf der Landstraße und auch bei gemächlichem Autobahntempo zeigt sich der Antrieb von seiner angenehmen Seite. Bemerkenswert ist vor allem die Reichweite. Mit bis zu 560 Kilometern nach WLTP-Norm fährt der 250+ in seiner Klasse ganz vorne mit und erweist sich auch auf längeren Strecken als erstaunlich ausdauernd.
Wer es etwas kraftvoller mag, greift zum EQA 300 4MATIC. Zwei Elektromotoren, jeweils einer an Vorder- und Hinterachse, liefern gemeinsam 228 PS und sorgen für permanenten Allradantrieb. Der Sprint auf Tempo 100 gelingt in gut sieben Sekunden und fühlt sich im Alltag deutlich sportlicher an. Die Automatik arbeitet ähnlich geschmeidig wie beim 250+, allerdings mit spürbar mehr Nachdruck, wenn es darauf ankommt. Bei der Reichweite muss man kleinere Abstriche machen. Mit bis zu 438 Kilometern kommt der 300er zwar nicht ganz so weit, dafür ist bei widrigen Bedingungen deutlich mehr Grip vorhanden.
Fahrverhalten auf vertraut hohem Niveau
Beide Varianten des EQA hinterlassen einen durchweg ausgewogenen Eindruck auf der Straße. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt und bügelt kleinere Unebenheiten ohne Mühe weg. Die Lenkung reagiert präzise, bleibt dabei aber angenehm unaufgeregt.
Der EQA 250+ ist besonders in der Stadt und auf der Langstrecke in seinem Element. Wer jedoch häufiger in bergigem Gelände unterwegs ist oder bei winterlichen Bedingungen zusätzliche Sicherheit sucht, wird den Allradantrieb des EQA 300 4MATIC zu schätzen wissen. Die Traktion auf rutschigem Untergrund ist spürbar besser, ohne dass der Fahrkomfort darunter leidet.
Ausstattung und Bedienung im Überblick
Bereits in der Basisausstattung bietet der EQA eine solide technische Grundlage. Zwei 10,25-Zoll-Displays bilden ein digitales Cockpit, das zentrale Fahrinformationen und Infotainmentfunktionen übersichtlich zusammenführt. Das Navigationssystem berücksichtigt ladespezifische Anforderungen und plant Strecken inklusive empfohlener Ladehalte und Restreichweite. LED-Scheinwerfer gehören ebenso zur Serienausstattung wie eine Reihe gängiger Fahrerassistenzsysteme, etwa ein aktiver Spurhalteassistent oder ein Abstandsregeltempomat.
Die aufpreispflichtigen Extras erweitern den Funktionsumfang deutlich. So lässt sich das Infotainmentsystem um eine Augmented-Reality-Navigation ergänzen. Diese blendet visuelle Hinweise ins Kamerabild ein und kann dadurch das Navigieren in komplexen Verkehrssituationen erleichtern. Für den Innenraum stehen unter anderem eine Sitzklimatisierung, ein Panorama-Schiebedach und ein 360-Grad-Kamerasystem zur Auswahl. Letzteres verbessert die Übersicht beim Rangieren, besonders in engen Parklücken oder unübersichtlichem Gelände.
Das MBUX-System wurde im Zuge des Facelifts überarbeitet. Es reagiert etwas schneller als zuvor, die Menüführung wirkt klarer strukturiert. Auch Apple CarPlay und Android Auto sind kabellos nutzbar und fügen sich funktional in die Systemlogik ein.
Optional ist zudem eine sogenannte Plug & Charge-Funktion verfügbar. Sie ermöglicht es, den Ladevorgang an kompatiblen Stationen ohne separate Authentifizierung zu starten. Nach dem Einstecken beginnt der Ladevorgang automatisch, sofern das Fahrzeug einmalig registriert wurde.
Kofferraum und Alltagstauglichkeit
Mit einem Kofferraumvolumen von 340 Litern bewegt sich der EQA im durchschnittlichen Bereich für kompakte SUV-Modelle. Das reicht in der Praxis für zwei mittelgroße Koffer oder mehrere kleinere Gepäckstücke, etwa für einen Wochenendausflug oder den Weg zum Flughafen mit leichtem Reisegepäck. Die Rückbank ist im Verhältnis 40:20:40 umklappbar, was die Flexibilität erhöht, etwa beim Transport längerer Gegenstände. Bei vollständig umgeklappter Rücksitzlehne wächst das Ladevolumen auf über 1.300 Liter.
Unter dem Ladeboden befindet sich ein separates Staufach, in dem sich Ladekabel und kleinere Utensilien verstauen lassen, ohne den Hauptladeraum einzuschränken.
Aufgrund der platzintensiven Anordnung der Batterieeinheit im Fahrzeugboden, ist die Ladekante deutlich höher, als bei konventionellen SUVs. Im Alltag kann das leider etwas unpraktisch sein, ist aber häufiger ein Nachteil bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen.